Ich habe in den vergangenen Blogposts immer mal wieder eine ominöse Entscheidung angerissen, die ich für mich getroffen habe. Heute nehme ich die Blume weg und erzähle dir, um welche Entscheidung es sich handelt.
Ahnung
Vielleicht hast du eine leise Ahnung, worauf ich hinaus möchte. Für mich lag diese Ahnung schon länger auf der Hand, aber ich verschloss die Augen.
- Ich wollte es nicht erkennen.
- Ich wollte es nicht wahrhaben.
- Ich wollte es nicht nicht aufgeben.
Doch meine Gesundheit zwang mich – nach meinem Urlaub Anfang August – zu dem Schritt, den ich heute mit diesem Blogpost gehe.
Seit 2016 kämpfe ich an der Präventionsfront. Ich gab alles und doch erreichte ich nicht das, was ich mir erhoffte. Nicht mal im Ansatz reichte mein Engagement für das, was ich mir vornahm. Jeden Tag setzte ich mich mit voller Motivation an meine Ideen, das Thema Essstörung interessant(er) aufzubauen. Interessant in dem Sinne, dass sich viele unterschiedliche Personengruppen im Vorfeld vorurteilsfrei mit diesem Thema beschäftigen.
Kleinere und größere Ziele habe ich erreicht. Darauf bin ich stolz. Doch mir reicht(e) das nicht. Allein der Stolz lässt mich auf Dauer nicht überleben.
Letztes Jahr gesellte sich immer öfter die Frustration dazu. Überall war die Essstörung als Brennpunkt mit dabei. Ich suchte nach neuen Ansätzen, dachte groß, aber die Umsetzung meiner Ideen fiel und fällt mir allein sehr schwer. Es kamen erste Knicke und kleinere Pausen, die ich mit anderen Dingen füllte, die mir ein positives Gefühl gaben.
Immer wieder zog der Wunsch – den Nagel für das Handtuch zu suchen – durch meinen Kopf. Immer wieder hatte ich die Motivation, es doch nicht zu tun. Denn ich konnte mich phasenweise thematisch einbringen. Kassierte Lob und mir wurde in diesen speziellen Momenten (mal wieder) Unterstützung angeboten. Skeptisch zwar, aber ich hielt mich an den Strohhalmen mit all meiner Kraft fest.
Die Selbsthilfegruppe stand endlich in den Startlöchern. Wieder ein Meilenstein, den ich geschafft habe. Doch ich hatte bereits zu dem Zeitpunkt keine Kraft mehr. Auch fehlte mir die Kraft, den Zustand einzugestehen.
Entscheidung
Tja, in der 2. Augustwoche fiel dann aus gesundheitlichen Gründen die endgültige Entscheidung.
Ich pausiere auf unbestimmte Zeit mit der Prävention. Und das aus den 3 Hauptgründen:
- Ich allein kämpfe gegen Windmühlen, ohne dauerhaften Erfolg und das schlaucht.
- Ich habe ein 2. Nebengewerbe in den Startlöchern – keine Dienstleistung, sondern ein wirkliches Produkt.
- Ich gehe wieder einer herkömmlichen Beschäftigung nach.
Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Schon klar… Meine Entscheidung ist meine Entscheidung. Dennoch möchte ich, dass du als Leser/in meine Entscheidung nachvollziehen kannst.
Mir fehlt die flexible Zeit für die Prävention. Auch die Selbsthilfegruppen habe ich aufgelöst, bevor diese wirklich entstanden ist. Seit dieser bewussten Entscheidung geht es mir wieder gut. Ich kann endlich wieder atmen. Es dreht sich nicht mehr alles um das Thema Essstörung.
Ob ich mein Studium zur Präventionsberaterin zu Ende mache, weiß ich aktuell noch nicht. Ich kann mich nicht aufraffen, das Lernen wieder aufzunehmen. Davon abgesehen weiß ich im Moment nicht, woher ich die Zeit dafür nehmen soll. Ich habe ja auch noch Familie, die mich gern mal Zuhause sieht.
Pause
Das bedeutet auch, dass meine Blogbeiträge auf unbestimmte Zeit pausieren. Ich möchte wieder auf meinem anderen Blog (Bloggahontas) schreiben. Ich möchte wieder offen für andere Themen sein. Und natürlich braucht mich mein Upcycle-Kleingewerbe (Pssst…. “Miki ReBag”) auch.
Danke
An dieser Stelle bedanke ich mich aus vollstem Herzen bei dir. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Beiträge zu lesen und auch zu kommentieren. Deine Worte gaben mir stets die Motivation, am Ball zu bleiben.
Danke auch für die Freundschaften, die ich über diese Plattform geschlossen habe. Ein besonders großes Danke geht
- an Julia von Lebensweltblog und
- an Mia von Mias Anker.
Auch wenn ich aktuell neue Wege einschlage, bin ich nicht aus der Welt. Bei Fragen oder Anregungen kannst du mich jederzeit kontaktieren.
Vergesse bitte nie: So wie wie du bist, bist du wundervoll. Jeder von uns hat nur das eine ICH und dieses ICH steckt in einem Naturwunder namens Körper.
Du wirst wieder von mir lesen, ganz bestimmt… Hab eine tolle Zeit und schau gelegentlich mal auf kleine Nebensächlichkeiten, die deine Augen zum Leuchten bringen.
Alles Gute und bis bald
Michaela
Anmerkung
Hierbei handelt es sich um meine persönliche Erfahrung bzw. meine persönliche Sicht der Dinge. Bitte schließe NICHT von mir auf andere. Von einer Generalisierung nehme ich großen Abstand. Meine Erlebnisse nutze ich rein zu präventiven Zwecken, NICHT um ein solches Suchtverhalten vorzuleben.
PS: Das Präventionsbuch “Essstörungen – Was ist das“ ist im Handel erhältlich.
Tue auf jeden Fall das, was auch für DICH gut ist.
Deine Arbeit ist wirklich sehr, sehr wichtig.
Ich bin leider nicht mehr so aktiv auf WordPress, was auch schade ist. Aber leider habe ich privat seit längerem sehr viel.
Eine Idee von mir trotzdem wäre, ob du denn an Schulen geheb könntest. Es gibt ja auch zb die Drogen Prävention, die man in den Schulen mal hat.
Das würde denke ich bestimmt auch dafür gehen 🙂
Ich wünsche dir natürlich trotzdem alles Gute und freue mich auch wieder irgendwann von dir zu hören!
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Danke dir für deine lieben Worte. 🐞
Genau das mit den Schulen war mein jahrelanges Ziel. Jedoch komme ich kaum mit meinem „Programm“ in Schulen rein. Die Gründe dafür sind facettenreich.
Ich wünsche dir für deine Sorgen viel Kraft. 🌻
Liebe Grüße
Michaela
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Gute Entscheidung!
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Ja, fühlt sich nach wie vor richtig an. 😊
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